Plastik ist nicht gut – das haben mittlerweile doch eigentlich alle begriffen, oder? Leider nein. Ich finde es immer noch jedes Mal erschreckend, dass selbst in Kosmetik Plastikteilchen enthalten sind! Immerhin tragen wir die direkt auf unser Gesicht, unsere Lippen, unsere Augen auf und das teilweise täglich! Es gibt sogar Studien dazu, dass ein Viertel aller Frauen in den westlichen Industrieländern bis zu 15 unterschiedliche Kosmetikprodukt pro Tag verwendet. Also schlimmsten Falls 15 Produkte mit denen wir uns 15 mal Mikroplastik auf die Haut reiben.

Die Kosmetikbranche ist ein Milliarden Business

Im Jahr 2019 wurden allein in Deutschland 15 Milliarden Euro im Bereich der Kosmetik und Körperpflegeprodukte umgesetzt (Quelle: Statista). Anhand dieser Zahl kannst du dir vielleicht vorstellen, wie viele Produkte das sind. Viele davon sind noch immer in Plastik verpackt und enthalten zudem auch noch Mikroplastik – also wahre Plastiksünder.
Greenpeace hat daher in ihrer Studie 11 große Kosmetikfirmen und deren Produkte untersucht. Denn viele sind mittlerweile auch auf den „Plastikfrei-Trend“ aufgesprungen und bewerben ihr Produkte mit den Worten „plastikfrei“ oder „mikroplastikfrei“ – auch wenn es gar nicht stimmt.

Etliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte sind mit Kunststoffen angereichert; sie dienen als billige Schleifmittel (Peeling-Effekt) oder verbessern Glanz und Konsistenz des Produktes

Greenpeace: „Zum Abschminken – Plastik in Kosmetik“ 2021

Erschrecken: Produkte dieser 10 Marken enthalten Plastik

Greenpeace konnte feststellen, dass in unterschiedlichen Produkten der Marken: Catrice, Deborah, Lush, Essence, Lancome, Maybeline, Kiko, L’oreal, NYX, Sephora, Wycon Plastikbestandteile zu finden waren. Vor allem in Augen Make-Up, Lippenstifte, Lipgloss, Highlighter, Puder und Make-Up. So tragen sich also täglich Millionen von Menschen mit dem Make-Up auch Plastikpartikel auf die Haut auf und führen diese beim Abschminken abends in unsere Wasserkreislauf ein. Eigentlich unglaublich, dass das nach all dem zerowaste-Hype, Fridaysforfuture und und und immer noch möglich ist oder?
Ganz kurz: Ich bekomme kein Geld für die Nennung der Marken und mache an dieser Stelle auch keine Werbung dafür :).

Warum du keine Plastik-Kosmetik-Produkte nutzen solltest?

Ja, bisher gibt es keinen hundertprozentigen Studien dazu, dass Mikroplastik dem menschlichen Körper schädigt. Aber im Jahr 2018 wurde mittels einer Studie erstmals Mikroplastik im menschlichen Stuhlgang nachgewiesen (Quelle: MDR). In 2019 wurde bekannt, dass jeder Mensch im Schnitt 5 g Mikroplastik pro Woche zu sich nimmt (Quelle: Geo). In 2020 wurde dann das erste Mal Mikroplastik in einer bzw. mehreren Plazentas von ungeborenen Babies nachgewiesen (Quelle TheGuardian). Wissenschaftler sagen, dass Mikroplastikpartikel Chemikalien beinhalten können, die schädlich für den Menschen sein können und auch speziell in diesem Falle die Entwicklung des Immunsystems des Fötus stören können. Wenn du dazu mehr wissen willst, schau dir gern den verlinken Beitrag an.

Welche Produkte du statt dessen nutzen kannst?

Achte bei dem Kauf von Kosmetik, besonders bei Make-Up auf die Inhaltsstoffe. Worte wie „Polymethylmethylacrylat“ oder „Polyethylen“ sollten dich stutzig machen. Lass solche Produkte lieber im Laden. Lass dich nicht von Worten wie „natürlich“ oder „grüne Kosmetik“ täuschen. Es gibt gut Siegel an denen du wirkliche Naturkosmetik erkennst. Achte darauf, dass es tierversuchsfreie Kosmetik ist. Du kannst auch einfach Dinge wie Deocreme selbst herstellen.
In meinem Online-Kurs gebe ich dir noch viele weitere Tipps, wie du dir Kosmetik selbst herstellen kannst und wie du einfacher gut Naturkosmetik einkaufen kannst.

Quellen:
Plastikatlas von Heinrich Böll
Greenpeace Studie „Zum Abschminken“ 2021

3 Idee über “Mikroplastik in Kosmetik

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