Dieses Jahr haben wir unsere Familienurlaub an der Ostsee verbracht. Wir fuhren mit dem Zug von Köln nach Schwerin, von dort ein paar Tage direkt nach Warnemünde und über Hannover zurück nach Köln. In Warnemünde waren wir 6 Nächte in eine Jugendherberge und jeden Tag am Strand. Auf Instagram habe ich ein paar Fragen zu Jugendherbergen erhalten, die beantworte ich auch in diesem Beitrag. Erstmal will ich dir schreiben, was ich lernen konnte.
Das Meer und das Plastik
Klar, wusste ich schon vorher, dass auch die Ostsee voller Plastik ist. Ein Gedanke war mir neu, nämlich:
Hast du schon mal einen Strand gesehen der voller Müll liegt? Also an der Ost- oder Nordsee? Ich noch nicht. In keinem Urlaub, weder in Belgien, Deutschland oder Niederlande. Woran liegt das?
Ganz einfach daran, dass in der Hauptsaison täglich Trecker am Strand entlang fahren, früh morgens, die den Sand sieben und so ein Großteil Müll einsammeln. Nach der Silvester Nacht, gibt es große Strand Clean-Ups, bei denen Menschen, viele freiwillige, den Strand vom Müll befreien, Böllermüll, Plastikbecker, Flaschen usw.
Also sehen wir Touristen wenn überhaupt nur mal Zigarettenkippen oder kleine Müll-Teile am Strand liegen. Liegt also schon irgendwie nahe, das uns die Ausmaße wenig bewusst sind.
Wir haben ein mini Clean-Up auf einer Fläche von zwei Metern und selbst dabei noch 2 Hände voll Müll gesammelt. Zigarettenkippen, kleine Plastikteilchen, Verpackungen, dass alles versteckt sich im Sand.
Wer räumt den Strand auf?
Neben den Treckern, die einiges an Müll aufsammeln, werden immer mehr Initiativen gebildet. Zum Beispiel werden große Aschenbecher aufgestellt die auch darauf aufmerksam machen, wie schädlich eine einzelne Kippe sein kann.
Der NABU ist hier aktiv. Es gibt extra einen Verein zur Förderung nachhaltiger Entwicklung von Küste und Meer (EUCC), der viele Info-Veranstaltungen anbietet, sich für unser Meer stark macht und auch Schüler weiterbildet.
Dann gibt es noch Schüleraktionen wie Cleaning.with.Meaning (Instagram). Das ist die Idee von 2 Schülerinnen, die einfach per WhatsApp Gruppe, Clean-Ups organisieren. Und natürlich auch die Jugendherbergen, die mit ihren Programmen Schulklassen und Vereine aufklären mit Projekten wie der Ostseekiste.
Unsere Nächte in der Jugendherberge
Falls du früher auch in Jugenherbergen übernachtet hast, geht es dir vielleicht wie mir. Ich denke dabei immer an die coolen Zeiten, die ich mit anderen Menschen verbringen konnte. Sei es 6. Klasse, Abi, Informatikerin-Ausbildung oder auch später mit Freunden an der Mosel. Es gab immer super viel zu lachen, alle haben zusammen gefrühstückt und den Tag miteinander verbracht.
Letztes Jahr waren wir als Familie schon in der Jugendherberge in Sylt und diese Jahr eben in Warnemünde. Hier war besonders toll, dass es ein Spielezimmer gibt, indem wir sehr oft mit Herrn Baby waren. Zum Strand liefen wir eine Minute und das Wetter war so gut, dass wir dort zweimal täglichen waren.
Wir werden in den nächsten Jahren auf jeden Fall öfter in Jugendherbergen Urlaub machen! Da sie auch eine echte gute nachhaltige Alternative zu großen Hotels sind.
Eure Fragen zur Jugendherbergen
Gibt es dort nur Stockbetten?
In der Jugendherberge in Warnemünde ja. Außer bei 3 oder 5 – Bett Zimmern. Da gibt es auch ein einzelnes Bett.
In anderen Jugendherbergen gibt es auch Doppelbetten, da lohnt sich das nachfragen!
Kann ich auch Familienzimmer buchen?
Ja. Wir hatten eins. Du hast dann ein Zimmer nur für euch als Familie oder wenn du eben mit Freund/innen zusammen reißt, habt ihr dann ein Zimmer zusammen.
Gibt es Zimmer mit eigenem Bad?
Ja.
Muss ich mit Fremden auf einem Zimmer schlafen?
Du kannst dir ein Zimmer mit fremden Menschen teilen. Hier gibt es dann Frauen oder Männerzimmer. Du kannst dir auch ein eigenes Zimmer buchen.
Wo finde ich die besten Angebote?
Es gibt eine App von den Jugendherbergen und du kannst online schauen. Am besten ist, wenn du weißt wo du hin willst einfach mal dort anzurufen. Denn am Telefon kannst du direkt fragen, welche Zimmer es gibt und vielleicht auch ob es ein veganes Essens-Angebot gibt.
Wenn wir buchen rufen wir dort an, das ist am Einfachsten und Schnellsten.
Muss ich die DJH Karte haben?
Ja. Die kostet im Jahr nur knapp 20 € und kann bei Anreise ausgefüllt werden.
Sind Tiere erlaubt?
In manchen Jugendherbergen ja. Hier gibt es mehr Infos dazu.
Kurztrip nach Schwerin
Bevor wir nach Warnemünde fuhren, besuchten wir für 3 Tage Schwerin. Wenn wir schon mal auf dem Weg an die Ostsee sind, dann können wir uns auch direkt diese wunderbare Stadt anschauen, dachten wir.
Übernachtet haben wir im Hotel Speicher. Warum dort?
Weil es in 2010 als klimafreundliches Hotel ausgezeichnet wurde und wir so ein Hotel gerne einmal testen wollten. Den Aufenthalt haben wir selbst bezahlt, ich bekommen kein Geld dafür, das ich hier das Hotel nenne!
Hier gibt es regionale Gerichte aus Bio-Lebensmitteln, auch beim Frühstück. Das Hotel unterstütz Klimaprojekte in Panama, der Wasser- und CO2-Verbrauch liegt deutlich unter dem eines Standard 4-Sterne-Hotels und das Hotel verpflichtet sich selbst:
“ Die Klima-Hotels gehören zu den umweltfreundlichsten Hotels in Deutschland! Sie haben sich verpflichtet, den CO2 Ausstoß kontinuierlich weiter zu reduzieren und die unvermeidbaren Restemissionen durch Investitionen in anerkannte Klimaprojekte über ihr eigenes Wiederaufforstungsprojekt in Panama zu kompensieren „.
Bei Interesse findet ihr mehr dazu hier: https://www.speicher-hotel.com/umwelt-klima .
Essen gehen in Schwerin, vegan und bio!
Wir waren im Café Müller in der Schweriner Altstadt essen.
Das Café habe ich vorher rausgesucht und ich bekomme kein Geld für die Namensnennung hier im Blog.
Gegessen haben wir einen köstlichen veganen Burger, gefülltes Fladenbrot und ein Stück veganen Himbeerkuchen. Herr Baby hat einfach an allem mit gegessen.
Ich bin tatsächlich begeistert von dem Café, da es sehr viele vegane Speisen gibt. Zudem sind die Lebensmittel in Bio-Qualität und das Gebäck kommt aus einer Bäckerei die nur 4 km entfernt ist.
Vorne ist ausreichend Platz um den Buggy abzustellen und hinten im Café liegen Malsachen, Recycling-Papier, Bücher und Klötzchen zum Spielen für jüngere Menschen bereit.
Die Getränke gab es ohne Strohhalme und auch die Servietten sind „green“.
Wir würden hier auf jeden Fall wieder hin gehen, da die Räumlichkeiten auch echt schön sind.
Einzig und allein das Bad könnte noch ein wenig nachhaltiger gestaltet werden, nur hey, gäbe es so einen Laden in Köln… Wäre ich jede Woche da!