Ich fahre sehr gerne mal weg und schaue mir andere Orte und Länder an. Wichtig ist mir dabei, dass ich im Urlaub auch darauf achte plastikfrei und wenn möglich ganz ohne Verpackungen aus zukommen. Also auch kein Papier oder ähnliches. Vor meinem ersten Urlaub dachte ich das sei unmöglich! Es ist jedoch möglich.
Es kommt natürlich auch darauf an wo ihr in den Urlaub hinfahrt. In Europa ist es wesentlich einfacher, als in Amerika oder Asien. Ich erinnere mich noch an unser Frühstück im New Yorker Hotel, wo jeder Teller, Becher und jedes Besteck aus Plastik war und jeden Tag 10 große Mülltüten vor dem Hotel lagen…
Damit es für euch leichter wird, findet ihr hier 10 Tipps für den Urlaub ohne Plastik und auch direkt eine Packliste.
10 Tipps für zerowaste und plastikfreien Urlaub
1. Die Anreise
Wenn wir schon vorher wissen, dass wir während der Fahrt nichts zu Essen bekommen, dann nehmen wir uns alles von Zuhause mit. Inklusive aufgefüllter Getränkeflaschen. Dinge die ihr gut mitnehmen könnt sind:
- Tupperdosen / Verschließbare Gläser / Baumwoll (die kann man auch gut vor Ort nutzen)
- Obst
- Gemüse
- Brote
- Joghurt
- oder einfach die Reste vom letzten Kochen
- Wir hatten dieses Mal noch Kuchen und Muffins eingefroren. Die habe ich in Tupperdosen mitgenommen
2. Wo kauft wir im Urlaub ein?
Während der Anreise, manchmal auch vorher, schaue ich nach welche Geschäfte vor Ort sind. Klar natürlich übers Internet :). Es macht übrigens keinen Unterschied ob ihr 2 Wochen an einem Ort bleibt oder eine Rundreise macht. Vorbereitung ist alles. Und die kann man am besten täglich im Recherche Raum (Badezimmer) durchführen ;).
Dazu google ich:
- „Markt in Vlissingen“
- „Unverpackt Köln“
- „plasticfree New York“
- „packagefree Copenhagen“
- „Feinkost Oberstdorf“
- „Hofladen Allgäu“
- „zerwowaste Japan“
- „Farmers Market Westcoast“
- „gerettetes Gemüse Berlin“
oder ich schaue bei Instagram:
- #zerowasteholiday
- #zerowasteXXX
- #unverpacktXXX
- plastikfreiXXX
Ab und an findet ihr schon Blogbeiträge. Oder wenn ihr Glück habt findet ihr einen Zerowaster der in eurem Urlaubsgebiet lebt 😉 Fragt den doch einfach mal oder trefft euch mit ihm :).
3. Nehmt ein Tuch Baumwollbeutel und Dosen mit
Im Urlaub frühstücken wir immer sehr ausgiebig. Meistens mit Brötchen die wir morgens beim Bäcker holen. Die Baumwollbeutel eigenen sich perfekt um jeden morgen 1 Papiertüte Müll zu sparen.
Wenn ihr noch einen coolen Beutel sucht, schaut mal in unserem Etsy-Shop vorbei.
Das Mulltuch ist ein echter Alleskönner. Ich habe es übrigens, weil ich ein Baby habe. Ich nutze es um verschiedene Dinge unterwegs einzupacken, wenn ich meine Beutel nicht dabei habe. Brot zum Beispiel. Dann nutze ich es noch als Taschentuch, Sonnenschutz und natürlich als Lappen.
4. Nutzt vorhandene Dinge
In Ferienwohnungen und Hotels gibt es oft Tassen. Nutzt die zum Beispiel einfach für den Coffee to Go. Einen Löffel findet ihr auch in den meisten Hotels, nehmt den einfach im Urlaub immer mit. Denkt nur dran ihn auch wieder zurück zu geben.
5. Braucht Dinge auf
Wir alle wissen wie lange es dauert bis wir endlich alle Sachen die in Plastik verpackt sind aufgebraucht haben. Nutzt euren Urlaub um die Dinge gezielt leer zu machen. Nehmt zum Beispiel die Haarkur mit die seit Monaten im Schrank liegt und nicht benutzt wird, oder einen Lippenstift den ihr unbedingt einmal haben wolltet und dann doch nicht benutzt habt. Ich habe diesen Urlaub meinen Kajal und diverse Dusch-Pröbchen aufgebraucht. Die Kappe von dem Stift nehme ich mit, für den neuen Kajal. Außerdem habe ich 2 Kleidungsstücke die komplett aus Polyester waren und wirklich weg konnten hier noch einmal angezogen.
6. Nutzt Sonnencreme ohne Mikroplastik
Hier habe ich wirklich sehr lange nach Alternativen gesucht. Ich habe 2 Sonnencremes gefunden. Die eine ist von Weleda und heißt Edelweiss (ich bekomme kein Geld für die Nennung). Vorteile der Creme: Die ist ohne Mikroplastik, Parfum und Erdöl. Dafür halt in Plastik verpackt.
Es gibt noch eine Alternative die ihn Glas verpackt ist. Da ich diese noch testen werden, werde ich hier später ergänzen.
7. Lernt die Kultur durch Essen kennen
Auch wenn es nerdy klingt, ich gehe wirklich gern in Supermärkte und kleine Lebensmittelgeschäfte im Urlaub. Denn die Kultur eines Landes lerne ich auch durch Essen und Getränke kennen (vor allem Schnäpse 🙂 ).
Auch Restaurants schaue ich mir gerne an. Für alle die Fleisch essen, ihr könnt einfach mal die Besitzer / Kellner fragen wo das Fleisch herkommt. Ich fande es in Bayern echt überraschend das einige Restaurants tatsächlich mit den Bauern vor Ort arbeiten.
8. Der Tipp für coole Fotos im Urlaub
Natürlich will ich auch im Urlaub coole Fotos für Instagram machen. Deshalb nehme ich einfach ein Stück (1x1m) Baumwollstoff als Untergrund mit. Den lege ich dann einfach ans Fenster, öffne dieses und schon entsteht ein gutes Foto.
Den Baumwollstoff nutze ich ab sofort auch für meine Fotos Zuhause.
9. Nehmt das Wichtigste mit
Packt euch ein bisschen Waschmittel, Spüli und ein paar Gewürze ein. Denn das sind die 3 Dinge die ich meistens neu kaufe wenn wir in einer Ferienwohnung sind. Und vor Ort gibt es nie plastikfreie Alternativen. Besonders gut eigenen sich dafür die kleinen Gläser von veganem Brotaufstrich oder kleine Marmeladen Gläser.
Habt ihr das Spüli mal vergessen, könnt ihr auch einfach mit eurer Handwaschseife spülen. Das habe ich auch schon ein paar mal gemacht.
Mehr dazu weiter unten in den Packlisten für Hotel und Ferienwohnung / Hostel.
10. Der ist noch frei
So ein Tipp fehlt noch, da wird mir bestimmt noch etwas einfallen 🙂 Oder habt ihr noch Fragen? Dann kommentiert gerne!
Der erste Tag ohne Plastik im Urlaub
Am ersten Abend im Urlaubsort gehen wir immer Essen. Warum? Nach der Ankunft und dem Auspacken schauen wir uns direkt erst mal in der Umgebung um und erkunden alles. Und es ist viel entspannter einfach am ersten Abend essen zu gehen. Klar erzeugt das Restaurant auch Müll. Nur wir haben halt gelernt, das es leichter ist ab Tag 2 dafür zu sorgen wo wir unsere Lebensmittel herbekommen. Manchmal reist man ja auch erst um 18 oder 19 Uhr an.
Denkt einfach daran zu sagen, dass ihr keinen Strohhalm und keine Serviette braucht und wenn ihr das in der Landessprache nicht sagen könnt, auch ok! Bis zum nächsten Mal wisst ihr wie 🙂
Ist es einfacher in einer Ferienwohnung unverpackt Urlaub zu machen?
Wir buchen oft Unterkünfte mit Selbstversorgung, wenn wir länger an einem Ort sind. Der Hauptgrund ist, dass wir solange schlafen können wie wir wollen und wir trotzdem noch Frühstück bekommen.
Sind wir im Hotel, dann achten wie wenigstens auf die Kleinigkeiten. Benutzen dort kein Shampoo etc. und beim Essen keine Trinkhhalme oder Servietten.
Wusstet ihr eigentlich, dass die Hotels die kleinen Shampoo- und Seifen-Flaschen haben, damit wir als Gast ein besseres Gefühl haben? So wir uns suggeriert, dass alles extra für uns hergerichtet wurde hygienischer ist und wir denken weniger darüber nach, dass vorher schon andere Menschen in diesem Zimmer waren. Das heißt im Umkehrschluss, wären wir alle nachhaltige Konsumenten, könnten die Hotels große Flaschen hinstellen.
Ein Liste aller Zerowaste Tipps für den Urlaub
- Eigene Trinkflasche mitnehmen
- Baumwollbeutel / Dose von Zuhause mitnehmen
- Je nach Unterkunft weitere Utensilien einpacken (Packliste unten)
- Vorher schauen welche Geschäfte / Märkte es vor Ort gibt
- Am 2. Tag Ortserkundung machen
Ferienwohnung Packliste:
- Verschließbares Glas oder Dose / Baumwollbeutel (da kann man auch die Badartikel reinpacken)
- Gemüseschäler
- Scharfes Messer
- Waschmittel
- Spülmittel
- Kleine Bürste zum Spülen
- 1 Stück Seife
- 1 Gläschen Waschmittel (ihr wisst schließlich nie wer mal wo hinmacht 🙂 )
Hotel Packliste:
- Tee, es gibt oft Wasserkocher in Hotelzimmern
- 1 Stück Seife
- eigene Serviette
Habt ihr noch Fragen oder Ideen? Dann kommentiert diese gerne! Ich bin froh über jeden Denkanstoß!
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