Alles was du dazu wissen solltest!
Laut einer Forsa-Umfrage putzen die Deutschen rund 5h pro Woche. Es ist also ein großer Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Und bestimmt hast du dich auch schon gefragt, wie du deine Putzroutine möglichst nachhaltig gestaltest. In diesem Gastbeitrag gibt dir Franca Löwel von ooohne ein paar Tipps an die Hand, wie du deine Reinigungsmittel Zuhause selber machen kannst und was du beim Kauf beachten solltest.
Die fünf wichtigsten Zutaten
Um deine Reinigungsmittel in Zukunft selber zu machen, empfehlen wir folgende fünf Haushaltsartikel vorrätig zu haben: Essig, Soda, Zitronensäure, Natron und Kernseife.
Essig und Zitronensäure wirken antibakteriell und kalklösend. Sie eignen sich sehr gut zum Entkalken und als Allzweck- und WC-Reiniger. Beim Essig ist Tafel- oder Branntweinessig zu empfehlen. Soda verstärkt die Reinigungskraft und kann als Putz-, Spül- und Waschmittel benutzt werden. Es reinigt außerdem verstopfte Abflüsse und entfernt Flecken.
Natron hat eine reinigende Wirkung und dient ideal als Fugen-, Backofen- und Polsterreiniger. Kernseife wirkt ebenfalls reinigend. Es ist ratsam hier auf Bio-Kernseife zurückzugreifen.
Die Vor- und Nachteile selbstgemachter Reinigungsmittel
Wenn wir uns die Auswirkungen auf die Umwelt anschauen, sind selbstgemachte Reinigungsmittel unschlagbar. Sie haben bloß zwei Nachteile. Erstens ist die Herstellung zeitaufwendig und zweitens haben „normale“ Reiniger in der Regel eine deutlich höhere Reinigungsleistung. Der Grund sind so genannte Tenside, die in jedem Reinigungsmittel enthalten sind. Diese verringern die Oberflächenspannung des Wassers und sorgen somit für die Reinigungswirkung. Trotzdem – und immerhin arbeite ich für ein Reinigungsmittel-Start-Up – empfehle ich meinen Freund:innen, auch mal Reinigungsmittel selber zu machen. Die meisten davon probieren es nur einmal aus und belassen es dann dabei. Jedoch dient es dazu, auch gekaufte Mittel besser beurteilen zu können. Manche sind nämlich auch nicht besser als selbstgemachte Produkte.
Rezepte für Reinigungsmittel
Allzweckreiniger
Zutaten:
- 2 Teelöffel geriebene Kernseife
- 500 ml warmes Wasser
- 2 Teelöffel Natron
- 1 Prise Zitronensäure
- Sprühflasche
Zubereitung:
- Kernseife im warmen Wasser gründlich auflösen.
- Restliche Zutaten hinzufügen und alles Vermischen.
- Fertigen Allzweckreiniger in eine Sprühflasche füllen.
Badreiniger
Zutaten:
- Schalen von einer Bio-Zitrone
- 250 ml Tafelessig
- 2-3 Zweige Rosmarin
- 500 ml Wasser
- Schraubglas
- Sprühflasche
Zubereitung:
- Zitronenschalen und Rosmarin in ein Schraubglas geben und komplett mit Essig bedecken.
- Das ganze 2 Wochen ziehen lassen und zwischendurch immer mal wieder durchschütteln.
- Danach Essigmischung durch ein Sieb gießen und in eine Sprühflasche abfüllen.
- Im Verhältnis 2:1 mit warmem Wasser auffüllen.
- Nochmal schütteln und fertig!
WC-Reiniger
Zutaten:
- 4 gehäufte Esslöffel Natron
- 5 Esslöffel Essig
- 10 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Teebaumöl)
Zubereitung:
- Natron in die Toilette geben.
- Essig und anschließend das ätherische Öl dazugeben.
- Ordentlich schrubben, während die Mischung schäumt.
Toilettentabs
Zutaten:
- 150 g Natron
- 50 g Zitronensäure
- 1-2 Teelöffel Wasser
- 4-5 Tropfen ätherisches Öl
- Silikonform (z.B. für Eiswürfel)
Zubereitung:
- Natron und Zitronensäure miteinander vermischen.
- Langsam das Wasser und ätherische Öl hinzufügen (Wasser und Öl kann man vorher schon in einer Sprühflasche miteinander vermengen).
- Nach jedem Löffel mit Wasser und Öl die Masse sofort verrühren und festdrücken.
- Nun muss man die Masse in die Silikonform geben und fest andrücken.
- Die Tabs trocknen lassen und in einem geschlossenen Behälter aufbewahren.
Glasreiniger/ Fensterreiniger
Zutaten:
- 250 ml Wasser
- 250 ml Bio-Ethanol
- 4 Teelöffel Tafelessig
- Sprühflasche
Zubereitung:
- Wasser, Ethanol und Tafelessig in eine Sprühflasche geben.
- Flasche gut schütteln, bis alles vermischt ist – fertig!
Diese Reinigungsmittel solltest du lieber nicht selber machen
Leider eignet sich nicht jedes Putzmittel zum selbermachen. Bei Weichspüler beispielsweise ist das Problem, dass sich Essig und Natron neutralisieren und somit keine Wirkung haben. Für Geschirrspülmittel und Küchenreiniger ist eine hohe Fettlösekraft notwendig. Die lässt sich ohne Tenside nicht erreichen. Auch Waschpulver ist problematisch.
Im Falle einer langfristigen Nutzung von selbst hergestelltem Waschpulver fällt auf, dass sich ein Grauschleier bilden kann, weil der Abtransport der Seife nicht reibungslos funktioniert. Moderne Waschmaschinen sind hinsichtlich der Wassereffizienz optimiert, wodurch die Fasern bei selbstgemachtem Waschmittel nicht komplett von Seife entfernt werden.
Tipps beim Einkaufen
Für alle Reinigungsmittel, die du kaufst, habe ich auch ein paar Tipps für dich. Ökologische Putz- und Waschmittel schonen die Umwelt durch den Einsatz von pflanzlichen Tensiden und sind zudem gesundheitsfreundlicher. Du erkennst sie an den Siegeln NCP, Ecogarantie und Ecocert. Nur Wasch- und Reinigungsmitteln mit diesen drei Siegeln dürfen auch im Bio-Handel verkauft werden. Ein weiterer Aspekt ist die Verpackung. Leider sind noch immer viele Reinigungsmittel in Plastik verpackt. Ein Beispiel für ein nachhaltiges Spülmittel ohne Plastik ist ooohne Hand-Spülmittel. Ein passendes Waschmittel hat ooohne auch im Angebot.
Fazit von Franca von ooohne
Reinigungsmittel selber zu machen kann sich auf jeden Fall lohnen – für dich und für die Umwelt. Probiere einfach aus, welche Rezepte für dich im Alltag funktionieren. Mit Hilfe der 5 Basics kannst du eine Menge zu Hause selber machen. Bei Waschmittel, Spülmittel und Co. empfehlen wir auf nachhaltige Produkte umzusteigen, die möglichst ohne Plastikverpackung auskommen und zertifiziert sind.